Stereo-Lichtton, DolbyA, Dolby SR:
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Der erste kommerziell erfolgreiche Ton auf Celluloid war der Lichtton
bis ca.1970 in mono auf genau einer Lichttonspur. Seit dem gibt es Stereoton
durch das Aufbringen von zwei Lichttonspuren zwischen Bild und Perforation.
Diese Tonspurart (Lichttonspur auf dem Bildfilm) bezeichnet man auch als "COMOPT". Mit einem genau festgelegten Vorlauf von 21 Bildern
(Frames)
eilt der Ton dem Bild vorneweg. In Abhängigkeit von der durchschnittlichen
Entfernung des Publikums zur Leinwand montiert man den Lichttonabstaster
in der Regel mit einem Vorlauf von 20 Bildern. Der Schall braucht ja auch
vom Lautsprecher zum Publikum noch etwas Zeit, und wenn man hinten sitzt
sollte der Ton trotzdem noch einigermassen synchron ankommen.
Hier ein Bild des Lichttonabtasters der Philips FP56 aus dem Gloria2:
Zum
Abtasten verwendet man nun eine konstante Lichtquelle und eine Optik um
einen möglichst schmalen Spalt zu durchleuchten. Je schmaler der Spalt,
desto höher die mögliche Frequenz. Abgetastet wird mit einer
Selenzelle oder Photodiode. Modernste Abtaster verwenden Leuchtdioden oder
gar Laserlicht um noch konstanter und schmaler abzutasten. Genauer sieht
man den Tonweg bei der Beschreibung der Bauer
B 8. |
Damit ist aber erst beschrieben, wie wir zwei analoge Kanäle (also
Stereoton) vom Film abtasten. Nach dem Schaubild auf der Tonsystem-Seite
kommt nun der Ton in den Kinoprozessor. Dort hat sich die Firma Dolby ein
paar spezielle Tricks einfallen lassen, um "mehr" aus dem Ton zu machen:
Mitte 1970: Dolby führt zwei Neuerungen ein:
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SVA (Stereo Variable Area), “Matrixing”: Kodierung eines
Center -Kanals und eines Rear Surround - Kanals |
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Rauschunterdrückung Dolby A |
Über die Rauschunterdrückung verlirere ich an dieser Stelle keine
Worte, angesichts des Rauschabstandes des Lichttons eine notwendige Angelegenheit.
Das raffinierte ist das SVA (Stereo Variable Area), “Matrixing”. Ausgehend
von der Überlegung, daß es beim Stereoton unbefriedigend ist,
wenn man viel näher an einem Lautsprecher als beim anderen sitzt,
hat Dolby den Center-Kanal eingeführt. Das Signal für
diesen Kanal wird einfach durch die Überlagerung (Addition) des Linken
und rechten Kanals erzielt, kommt also links und rechts das gleiche Signal,
wird diese links und rechts gedämpft und dafür im Center-Kanal
ausgegeben. Eine andere Überlegung führte zum Surround-Kanal:
Um einen räumlichen Eindruck im Kino zu gewinnen, sollen Hintergrundgeräusche,
vor allem Hall in einen Surround-Kanal "umgeleitet" werden. Dazu hat Dolby
als Extremwert die 180° - Phasenverschiebung ausgemacht. Ist also ein
Signal links und invertiert rechts gleich, wird dieses links und rechts
gedämpft und dafür in den Surroundkanal gegeben. Eine Phasenverschiebung
im Zwischenbereich geht anteilig in den Surroundkanal. In der Variante
von Dolby A wurde dies mit passiven Komponenten gemacht, auf diese Art
ist keine völlige Kanaltrennung möglich.
Eine deutliche
Verbesserung hat das Verfahren durch den Einsatz aktiver Komponenten erreicht.
Seit der Einführung Ende 1986 ist Dolby SR nun der Standard-Lichtton
auf den Filmen.
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SR steht für "Spectral-Recording" (also nicht für
Surround!) |
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bessere Kanaltrennung beim “Matrixing” durch aktive Komponenten und eine
nochmals |
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bessere Rauschunterdrückung. |
Entsprechende "Clones" des Verfahrens, z.B. dts-stereo, werden an dieser
Stelle nicht behandelt. Nur eine Insider-Info: Ich habe gehört, daß
es einzig Sony mit Ihrem Kinoprozessor gelungen ist sowohl eine gute Rauschunterdrückung
als auch die Matrix auf voll-digitalem Weg zu realisieren. Selbst bei der
Dolby-CP 500 (der modernste Kinoprozessor von Dolby) wird die Rauschunterdrückung
analog gemacht.
Weitere Informationen auf den Seiten der Firma
Dolby: http://www.dolby.com.
Geplant: Bilder von Lichttonabtastern und die schematische Darstellung
des Matrixing.
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