Bildformate:
Wieso ist Kino schöner als Fernsehen? Oft bekommt man das Argument
zu hören: "Weil das Bild viel größer ist". Doch es ist
nicht nur die Größe der Leinwand, die das Kino vom Pantoffelkino
unterscheidet, es ist auch das Verhältnis von Höhe und Breite.
Zunächst hatte auch das Kino in etwa das Verhältnis Höhe / Breite von 4 / 3,
was dem klassischen Fernsehen entspricht. Das entspricht aber nicht dem
menschlichen Blickfeld, dessen Breite (nicht zuletzt durch die Anordnung der
Augen nebeneinander) deutlich größer ist als die Höhe. Das Kino hat dem
Rechnung getragen. Dabei sind eine ungeheure Anzahl von Kinobildformaten
entstanden, auf die ich innerhalb dieser Seiten aber nicht eingehe, ich
beschränke mich auf die noch tatsächlich verwendeten Formate. |
35mm - Film (Standard und Anamorphisch):
Hier sind die genormten Bildgrößen für die Filmwiedergabe
angegeben: |
Normalfilm 1 : 1,37 (Filmbild 20,9*15,2 mm)
Dieses Standardformat hat viele Namen: "Normalfilm" nach Hochmeister
[Hoch83] aus dem die Angaben auf
dieser Seite stammen, "Academy-Format" oder am besten wohl "Normalformat". |
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Breitwand 1 : 1,66 (Filmbild 20,9*12,6 mm).
Das Bild wird mit einem normalen Objektiv projiziert, aber kürzeren
Brennweite projeziert als beim Normalfilm. Bei der selben Höhe kann
man nun den Vorhang etwas weiter aufziehen und somit dem menschlichen Blickfeld
etwas gerechter werden. Möglich wurde dieses Format durch die bessere
Auflösung des neueren Filmaterials. Erkennen kann man das Format an
den gegenüber dem Normalfilm verbreiterten schwarzen Streifen. Dieses
nennt man auch ein "maskiertes" Format. |
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Breitwand 1 : 1,85 (Filmbild 20,9*11,3 mm, das sogenannte
"Spielberg"-Format). Das Bild ist noch etwas schmaler als bei 1:1,66, zusammen
mit einer noch etwas kürzeren Brennweite breiter projiziert. Das Format
stellt einen Kompromiss zwischen "breitem" CS-Kinobild und Darstellbarkeit
beim 4.3-Fernsehen dar.
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(kommt noch)
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Ein trickreiches Aufnahmeformat ist SUPER 35.
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Cinemascope 1 : 2,35 (Filmbild 21,3 * 18,2 mm, anamorph)
ca. 1.15:1, horizontal entzerrt mit Faktor 2.0
Das ist der Trick, mit dem man das Bild mit einem 35mm-Film so schön
breit bekommt wie mit dem 70mm-Film. Durch einen anamorphe Optik wird der
Film auf die Hälfte seiner Breite gestaucht. Damit die Gesichter beim
Projizieren nicht plötzlich so eiförmig lang sind, muß
das Bild duch das entsprechende optische System wieder in die Breite gezogen
werden. Das ist dann Kino wie es sein muß!
Oben: Der originale, anamorphe Filmstreifen
Unten: Das Filmbild daraus um den Faktor 1:2 entzerrt. So sieht 007
doch besser aus? |
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Zum Formatvergleich: Das Fernsehen mit 4 : 3 entspricht
dem Verhältnis 1 : 1,33.
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(Selber in die Glotze gucke!)
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P.S. zu den Scans: Hierbei bin ich schier wahnsinnig geworden! Die
200 dpi-Scans sind mit einem selbstgebastelten Umlenkspiegelsystem (zur
Hintergrundbeleuchtung) auf einem Billigscanner gemacht worden. Dabei werden
aber die Perforationen zu stark durchleuchtet. Mit einem kleinen Kunstgriff
habe ich das auch hinbekommen. Das hat aber gedauert...
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Der 70mm - Film
Der 70mm hat ein Verhältnis von 1 : 2,2 (Filmbild 48,5*22
mm). Damit kann man mit einem Standard-Objektiv das Format erzielen, daß
man mit dem anamorphen "Trick" mit dem 35mm - Film erzielt. Dabei ist aber
die zu durchleuchtende Bildfläche doppelt so groß, und der Film
damit schärfer und brillianter. Leider ist diese Art Filme zu drehen
und zu vervielfältigen inzwischen den meisten Produzenten zu teuer
und die meisten Kinos können auch nicht mehr diese Art Filme projizieren.
In Stuttgart kann es derzeit nur das Gloria 1. Der Ton ist als Magnetton
auf dem Film aufgebracht, von links nach rechts folgende Spuren: links,
halblinks, mitte, rechts, halbrechts und eine Effekttonspur. Die Abstaände
der Perforationslöcher sind bei allen Filmen gleich, allerdings benötigt
ein 70mm Bild des hier beschriebenen Todd-AO Verfahrens pro Frame 5 Perforationslöcher,
nicht 4 wie die anderen. |
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Hier ein einziger Frame, wohlbemerkt etwa im gleichen Masstab vergrößert
wie die anderen Frames hier!
Nochmals Dank an Michael Schreiber für das Bild! |
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