Philips DP-70 (Stuttgart, Gloria 1)
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Diesen Projektor bebildere und beschreibe ich besonders
genau, da bei diesem Projektor die klassischen Baugruppen besonders gut
zu erkennen sind. Außerdem ist es ein Projektor, der neben den 35mm
Filmen auch 70 mm - Filme projizieren kann.
Philips DP-70 Kinoprojektoren aus dem Gloria 1, hier die Maschine 1
abgebildet, die für das Vorprogramm benutzt wird und noch in fast
originalem Zustand (Ausnahme: Lampenhaus) aus den 50'ern ist. Das Vorprogramm befindet sich hier
auf Spulen, die in Spulenkästen untergebracht sind. Das stammt noch
aus der Zeit, bei der höchst feuergefährliche Filme vorgeführt
wurden.
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Hier sind Bilder der ehemaligen Maschine 2, auf der alle Digitaltonabtaster montiert
sind. Die Maschine ist am 18. Juni 1998 demontiert und durch eine Kinoton
FP 30 E ersetzt worden. Bereits vor der neuen Maschine konnte das Gloria
1 alle derzeitig verfügbaren Bild- und Tonformate (35 und 70 mm) vorführen.
Der Filmweg ist auf den Teller eingerichtet (siehe Spulsysteme).
Links unten geht der Film durch den Dolby-Digital Abtaster, rechts unten
durch den offenen SDDS-Abtaster. Geübte Augen entdecken auch, daß
das Bild links unten vor einer Generalüberholung und das rechte danach
gemacht wurde. Warum? Dabei hat man die zwischenzeitlich entfernten 70mm-
Rollen wieder eingebaut.
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Links der Filmweg durch die DP-70. An dieser Stelle wird der Film 24
mal in der Sekunde am Lichtfenster vorbeigeführt, und je zweimal kurz
durchleuchtet. Die Mechanik, mit der das gemacht wird nennt sich "Malteser-Kreuz".
Man kann immerhin die Schaltwelle und Schaltrolle erahnen. Darunter sind
Teile des Lichtonabtasters zu erkennen.
Eine Besonderheit der DP 70 ist, daß die
Filmbühne von den feststehenden Kufen nach hinten weggeschwenkt wird. Dies
geschieht mittels des Hebels oben, und darf aber nur bei geöffneter
Flügelradposition geschehen. Sonst liegt die Filmbühne auf dem Flügelrad
auf!
Rechts alle Digital-Abtaster, von oben nach unten: dts, SDDS und Dolby
Digital (SR-D). Mehr dazu bei den Tonsystemen.
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Die einzelnen Baugruppen des links
abgebildeten Tonwegs sind gut zu erkennen:
Andruckrolle (Schleifenbildner), danach die Bremsrolle, die Tonrolle mit dem
Solarzellenhalter und den danach liegenden Ausgleichsrollen, bei denen
auch der Magnetschalter angebracht ist, mit dem die Vorstellung ferngesteuert
werden kann (siehe bei den Steuerungen).
Die große Rolle ganz am Ende nennt man
die Nachwickelrolle, die mit der Mechanik des Projektors verbunden ist und mit
der man den Film "von Hand" (z.B. beim Einlegen) fortschalten kann.
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Das geöffnete Lampenhaus der DP 70 (welches aber
nicht Original von dieser Maschine ist). Gut zu erkennen ist
der Spiegeloptik-Block, in dessen Mitte der Xenon-Kolben eingebaut ist.
Gerade noch zu erkennen ist innerhalb des Xenon-Blocks die Anode. Der Glaskolben
steht unter hohem Druck und ist mit dem Edelgas Xenon gefüllt. Diese
Anordnung nennt man liegender Kolben, die gegenüber stehenden Kolben
eine bessere Lichtausbeute und eine günstigere Wärmeabfuhr
bedeutet.
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